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Iranische Raketenangriffe: Eskalation im Nahen Osten: Israel und USA drohen mit Konsequenzen

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Landesweit heulen in Israel die Sirenen, Millionen suchen Zuflucht in Schutzräumen. Der befürchtete Angriff des Irans ist Realität geworden. Kommt nun der Gegenschlag?Der Iran hat Israel mit zahlreichen Raketen angegriffen. Rund 180 Geschosse wurden nach ersten Schätzungen der israelischen Armee am Dienstagabend abgefeuert. Die meisten seien von Israel und einer von den USA angeführten Verteidigungskoalition abgefangen worden, erklärte das israelische Militär. Nach bisheriger Bilanz gab es ein Todesopfer im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv. Auch Jordanien meldete zwei leicht Verletzte durch herabfallende Trümmerteile abgeschossener Raketen.Laut Armeesprecher Daniel Hagari gab es eine kleine Zahl von Einschlägen im Zentrum und im Süden Israels. In den Städten und auch seitens des Militärs wurden bis zum späten Abend keine größeren Schäden gemeldet. Trotzdem kündigte Israel einen Gegenschlag an. « Dieser Angriff wird Konsequenzen haben », warnte Hagari. Dafür gebe es schon Pläne.Im Süden von Tel Aviv in Israel wurde ein Schulgebäude beschädigt
© Tsafrir Abayov / APAuch die US-Regierung bewertete den Raketenangriff auf Israel als « vereitelt und unwirksam ». Dennoch handele es sich um eine « bedeutende Eskalation », sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington. USA unterstützen Israels RaketenabwehrZur Raketenabwehr setzten die USA nach eigenen Angaben Kriegsschiffe ein. US-Präsident Joe Biden hatte das US-Militär angewiesen, Israel zu unterstützen und iranische Raketen abzuschießen. Bei dem Todesopfer durch den Raketenangriff handelt es sich um einen Mann im Westjordanland: Der 38-jährige Palästinenser sei in Jericho durch Raketensplitter getötet worden, teilten der palästinensische Zivilschutz und örtliche Medien mit. Der Getötete kam demnach ursprünglich aus dem Gazastreifen. Die iranischen Revolutionsgarden erklärten im Staatsfernsehen, die Attacke sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals. Neunzig Prozent der Raketen hätten ins Ziel getroffen, erklärten die Revolutionsgarden. Angesichts der wenigen Schäden eine eigenwillige Aussage. Millionen Menschen in Israel suchten während des Angriffs Zuflucht in Schutzräumen. In einem Bunker unterhalb eines Einkaufszentrums im Zentrum von Tel Aviv versammelten sich Dutzende Menschen. Eine Frau reagierte panisch auf die Geräusche von Explosionen, die auch in den unterirdischen Räumen zu hören waren. Viele Menschen lasen oder hörten Nachrichten, bis es nach rund einer Stunde Entwarnung gab und sie den Bunker wieder verlassen durften.Iran Israel Hyperschallrakete 21.35Auch der US-Sicherheitsberater Sullivan sagte, der Angriff werde Konsequenzen haben, daran arbeite man nun mit Israel. Auf die Frage, ob die israelische Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die USA in einen regionalen Krieg hineinziehe, antwortete ein Sprecher des Außenministeriums: « Die Vereinigten Staaten bieten ihren Rat an, sie bieten ihre Unterstützung an, sie bieten ihre Abschreckungsfähigkeiten an. » Letztlich aber müssten sowohl Israel als auch die USA nach ihren eigenen Interessen entscheiden. Die USA seien bereit, Diplomatie und Abschreckung zu nutzen, um einen regionalen Krieg zu verhindern.In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv wurden zwei Menschen bei dem Angriff durch Granatsplitter leicht verletzt, wie der Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte. Mehrere andere wurden demnach wegen leichter Verletzungen nach einem Sturz oder wegen akuter Angstzustände behandelt.Tödlicher Messerangriff in Tel AvivKurz vor dem Raketenangriff wurden im Süden von Tel Aviv bei einem Schuss- und Messerangriff mehrere Menschen getötet. Laut Polizei kamen mindestens sechs Menschen ums Leben bei der Attacke in Jaffa, einem arabisch geprägten Viertel. Bei den Todesopfern handelt es sich demnach um Zivilisten. Auch die Angreifer sind Berichten zufolge tot.Bilder von Überwachungskameras zeigten, wie die beiden Angreifer aus einer Straßenbahn ausstiegen und mit Schnellfeuerwaffen auf Menschen schossen. Im Anschluss seien sie von der Polizei und anwesenden Zivilisten unter Einsatz von Schusswaffen « neutralisiert » worden.PAID Libanon-Strategie 15:46Irans Revolutionsgarden drohen mit weiteren Angriffen, sollte Israel zurückschlagenDie Luftstreitkräfte der Revolutionsgarden hatten nach eigener Darstellung auf wichtige militärische Ziele in Israel gefeuert. Gleichzeitig drohten die Revolutionsgarden mit weiteren, « vernichtenden und zerstörerischen Angriffen », sollte Israel auf den iranischen Schlag reagieren.UN-Generalsekretär António Guterres mahnte nach dem Raketenangriff die Konfliktparteien zur Zurückhaltung: « Das muss aufhören. Wir brauchen unbedingt einen Waffenstillstand », schrieb Guterres auf der Plattform X.Die US-Regierung hatte kurz vor der Attacke vor einem « unmittelbar bevorstehenden » Raketenangriff des Irans auf Israel gewarnt. Wenig später hatten die israelischen Behörden die Menschen im Großraum Tel Aviv angewiesen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben. Schon im April hatten Irans Revolutionsgarden (IRGC) zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt. Dabei feuerten die IRGC-Luftstreitkräfte mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf ihren Erzfeind. Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt. Der Iran reagierte damit auf die Tötung hochrangiger Generäle, die davor bei einem mutmaßlich israelischen Angriff in Syrien getötet worden waren.Irans Machthaber schwörten RacheIsraels Militär und Geheimdienste hatten zuletzt Irans Verbündete in der Region erheblich geschwächt. Ende Juli wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas in Teheran getötet. Irans Staatsführung schwor daraufhin Rache. Am vergangenen Freitag wurde mit Nasrallah, dem Chef der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, ein weiterer und zentraler Verbündeter Teherans getötet. Zuvor hatten explodierende Funkempfänger, sogenannte Pager, Hunderte Hisbollah-Funktionäre verletzt und etliche auch getötet. Es war seither unklar, ob und wie Irans militärische Führung darauf reagiert.Bilder Angriff Iran Israel 21.10Am Dienstag kam ein weiterer Schritt des israelischen Militärs hinzu: Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten drangen israelische Bodentruppen wieder in den Libanon ein. Als Grund nennt Israel den anhaltenden Raketenbeschuss durch die Hisbollah-Milizen aus dem Südlibanon. Rund ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs verlagerte sich damit der Schwerpunkt der Kämpfe in Richtung des nördlichen Nachbarlandes. Die Armee sprach von « begrenzten » Angriffen in Grenznähe auf Ziele der Hisbollah, die eng mit dem Iran verbündet ist.Nach dem iranischen Raketenangriff brach in der libanesischen Hauptstadt Beirut teilweise Jubel aus. Aus dem Vorort Haret Hreik, in dem Israel den Hisbollah-Chef Nasrallah getötet hatte, waren Freudenschüsse zu hören, wie Augenzeugen berichteten. Klatschen und Jubel waren auch im Zentrum von Beirut zu hören, wo derzeit viele Familien auf der Straße und öffentlichen Plätzen ausharren, die durch Israels Angriffe im Land vertrieben wurden.

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Publish date : 2024-10-01 23:48:00

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