Wie funktioniert die elektronische Patientenakte? Wie richte ich die App ein? Was kann ich dort speichern? Für ältere Menschen kann die Digitalisierung im Gesundheitssystem eine Herausforderung sein.Die elektronische Patientenakte soll gerade älteren Menschen mit regelmäßigen Arztbesuchen einen besseren Überblick über ihre Befunde, Röntgenbilder, Diagnosen und unterschiedlichen Medikamente liefern. Genutzt wird sie digital über eine App der jeweiligen Krankenversicherung. Senioren sind jedoch mit der Nutzung von Handys, Laptops und Apps nicht immer vertraut und sicher im Umgang. Hürden abbauen und helfen beim Einrichten und Bedienen der elektronischen Patientenakte (ePA) sollen in Rheinland-Pfalz künftig dafür extra ausgebildete Trainer.Zusammen mit der Medienanstalt Rheinland-Pfalz als Trägerin des Vorhabens hat die Landesregierung das Projekt ePA-Coaches ins Leben gerufen. Im Ehrenamt sollen diese Trainer Seniorinnen und Senioren dabei unterstützen, ihre Gesundheitsdaten sicher und selbstbestimmt digital zu verwalten. Das Sozial- und das Gesundheitsministerium sind dabei für das Land federführend.Wie soll konkret geholfen werden?- Begleitung bei der Einrichtung der elektronischen Patientenakte: Die älteren Menschen werden dabei unterstützt, ihre digitale Patientenakte einzurichten und die grundlegenden Funktionen zu verstehen.- Alltagstaugliche Nutzung: Die Coaches helfen dabei, die ePA im Alltag effektiv zu nutzen und Vertrauen in die neue Technologie aufzubauen.- Technische Hilfestellung: Es wird Unterstützung bei technischen Fragen geben und dafür gesorgt, dass die Nutzung der elektronischen Patientenakte problemlos gelingt.- Förderung von Vertrauen: Indem die Coaches Vorteile der ePA erklären, schaffen sie eine vertrauensvolle Basis zur Nutzung der digitalen Anwendung.Gibt es Vorbilder für das Projekt?Mit dem Projekt ePA-Coaches knüpft das Land nach Angaben von Sozialministerin Dörte Schall (SPD) an die Erfahrungen mit den Digital-Botschafterinnen und -Botschaftern an, die ältere Menschen im Rahmen eines Ehrenamts kostenlos und niedrigschwellig auf ihrem Weg in die digitale Welt unterstützen. Das Vorhaben ist in zwei Stufen angelegt:Zunächst bietet das Projekt Angebote, die zur elektronischen Patientenakte informieren, sensibilisieren und motivieren. Im zweiten Schritt folgt die freiwillige Zusatzqualifizierung von Digital-Botschaftern zu zertifizierten Coaches, die ältere Menschen bei der Einrichtung und Nutzung der ePA fundiert unterstützen. Langfristig soll nach Angaben der Sozial- und Digitalisierungsministerin ein multiprofessionelles Beratungsnetzwerk aufgebaut werden.Welche Informationen werden in der ePA gespeichert?Die elektronische Patientenakte soll Versicherte ein Leben lang begleiten. In dem digitalen Speicher sollen etwa Arztbriefe, Befunde, Laborwerte und verordnete Medikamente gesammelt werden. Zugriff bekommen Praxen, Kliniken und Apotheken, wenn die Versicherten ihre Krankenkassenkarte in deren Lesegerät stecken.Über die Smartphone-App ihrer Krankenkasse können die Versicherten Zugriffsrechte widerrufen oder selbst festlegen, welche Mediziner wie lange Einsicht bekommen sollen. Auf diese Weise können sie auch selbst Dokumente in die E-Akte hochladen, zum Beispiel selbst geführte Blutdruck-Tagebücher oder wichtige Diagnosen aus der Vergangenheit.Welche Vorteile bietet die elektronischen Patientenakte?Fachleute sind überzeugt, dass die elektronische Patientenakte die Behandlung verbessern kann. Dadurch könnten Mediziner Befunde von anderen Ärzten sehen und müssten diesen nicht mehr hinterherrennen. Das soll Zeit sparen und Doppel-Behandlungen verhindern. Das könne zum Beispiel auch helfen, gefährliche Wechselwirkungen zwischen Medikamenten zu verhindern.Wann geht es in Rheinland-Pfalz los mit der ePA?Die elektronische Patientenakte soll ab Ende April in ganz Deutschland genutzt werden können und ab Oktober in Arztpraxen und Kliniken verpflichtend werden. Für die Patientinnen und Patienten ist die Nutzung freiwillig – nach dem Motto: Alle bekommen eine E-Akte, außer man widerspricht aktiv.Seit 15. Januar haben 70 Millionen der gut 74 Millionen gesetzlich Versicherten in ganz Deutschland eine ePA von ihrer Krankenkasse angelegt bekommen. Das Zusammenspiel mit Praxen und Kliniken wurde aber zunächst nur in drei Regionen getestet. 300 Praxen, Apotheken und Kliniken in den drei Modellregionen Hamburg und Umland, Franken und Teilen Nordrhein-Westfalens testen die ePA bereits im Alltag.Können privat Versicherte die elektronischen Patientenakte nutzen?In der privaten Krankenversicherung (PKV) ist die Einführung der ePA freiwillig. Erste private Krankenversicherer bieten ihren Versicherten die ePA laut Verband schon an. Bis Ende 2025 solle dann die große Mehrheit der Privatversicherten die ePA nutzen können.
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Publish date : 2025-04-24 08:42:00
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Thursday, April 24