Renommierte Wissenschaftler fliehen vor Trumps Politik. Unis sehen darin auch Chancen für den deutschen Forschungsstandort. Für Studierende und internationale Projekte kann es schwierig werden.Potsdam/Frankfurt (Oder) – Hochschulen in Brandenburg befürchten angesichts des Kurses der US-Regierung erschwerte Bedingungen für Wissenschaftsprojekte mit US-amerikanischen Universitäten. Zugleich sehen sie auch Chancen, Forschende anzuwerben. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump nimmt die Universitäten des Landes an die kurze Leine und lässt unter anderem Fördergeld einfrieren, etwa für die renommierte Harvard-Universität. Harvard habe es versäumt, Studierende vor antisemitischer Diskriminierung zu schützen, erklärte US-Bildungsministerin Linda McMahon. Forscher beklagen dagegen einen Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit und wollen die USA verlassen. Tausende Wissenschaftler hatten gegen Kürzungen und die von ihnen als wissenschaftsfeindlich empfundene Politik der Regierung protestiert.Potsdamer Uni-Präsident will sich in den USA ein Bild machenDie Universität Potsdam versuche trotz der schwierigen Umstände, ihre acht US-amerikanischen Partnerschaften weiterhin zu pflegen und die Zusammenarbeit bestmöglich aufrechtzuerhalten, teilte die Hochschule mit rund 20.00 Studierenden mit. Uni-Präsident Oliver Günther wolle im Sommer zu einer Tagung – ein großes Netzwerktreffen für internationale Wissenschaftler – in die USA reisen und mehrere Universitäten dort besuchen.Beratungsbedarf haben Studierende, die vor einem Auslandsaufenthalt in den USA stehen. Mehrere ausländische Studenten wurden bereits festgenommen, ihnen droht die Abschiebung. Der US-Außenminister warnte, dies könnte anderen auch so gehen. Auslandsaufenthalte können schwierig werden”Wir sind mit den Studierenden, die zum August ihren Auslandsaufenthalt in den USA antreten wollen, in engem Kontakt und beobachten die sich entwickelnde Situation”, heißt es aus Potsdam. Die Visabestimmungen für die USA seien penibel einzuhalten. Gegebenenfalls rate die Universität Studierenden, die aus Drittstaaten mit besonders restriktiven Visabestimmungen kämen, auch von einem Aufenthalt ab. Auch von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) hieß es: “Projekte mit internationalen Partnern müssen zunehmend bürokratische Hürden überwinden. Besonders der Forschungs- und Personalaustausch leidet unter diesen Bedingungen, was sich negativ auf die Qualität und Dynamik gemeinsamer Projekte auswirken kann.” Andererseits könne sich Deutschland als attraktiver Forschungsstandort positionieren. Es biete sich die Chance für eine gezielte Anwerbung von amerikanischen Forschenden, etwa durch maßgeschneiderte Programme des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) oder der Alexander von Humboldt-Stiftung.Wirtschaftsweise spricht von Riesenchance für EuropaAngesichts finanzieller Einschnitte bei der Forschung in den USA unter Präsident Trump rief die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier dazu auf, Spitzenforscher von dort für Deutschland zu gewinnen. Sie sagte: “Die Entwicklung in den USA ist eine Riesenchance für Deutschland und Europa. Ich weiß, dass sehr viele Leute darüber nachdenken, wegzugehen.”In ihrem Koalitionsvertrag haben Union und SPD Folgendes vereinbart: “Wir erhalten Deutschland in Zeiten globaler Polarisierung als attraktives Zielland und sicheren Hafen der Wissenschaftsfreiheit für Forschende aus aller Welt. Mit einem “1.000 Köpfe-Programm” werden wir internationale Talente gewinnen.”
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Publish date : 2025-04-20 04:00:00
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