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Wegen des Ausstands bei den Berliner Verkehrsbetrieben müssen viele Pendler improvisieren. Doch es ist nicht der einzige Warnstreik, der das Leben vieler Menschen in der Hauptstadt berührt.Der Bus fährt nicht, der Müll wird nicht abgeholt und auf den Straßen bleibt mancher Dreck liegen – das öffentliche Leben in der Hauptstadt steht teilweise still. Die Gewerkschaft Verdi hat in verschiedenen Tarifrunden gleich zu mehreren Warnstreiks aufgerufen, die den Alltag der Berlinerinnen und Berliner empfindlich stören.Wegen des zweitägigen Ausstands bei den Berliner Verkehrsbetrieben müssen beispielsweise viele Pendlerinnen und Pendler aufs Auto oder das Fahrrad umsteigen – oder lange Fußwege in Kauf nehmen. Immerhin: Die Temperaturen waren am Morgen mal wieder über dem Gefrierpunkt. Demos in Mitte sorgen für StausDie Straßen waren wie schon an den vergangenen Streiktagen voller als sonst. Mehrere Demonstrationen in Mitte sorgten für Stau. Nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale blieb es am Morgen jedoch relativ ruhig. Zusätzlich zur BVG legt Verdi die Berliner Stadtreinigung (BSR) weitgehend lahm und ruft zum Ausstand bei mehreren Energieversorgern auf. Die BSR hatte angekündigt, dass “wahrscheinlich die Restabfall- und Biotonnen sowie – im BSR-Zuständigkeitsbereich – die Wertstofftonnen nicht geleert” werden. Auch die Tore von Recyclinghöfen blieben streikbedingt voraussichtlich geschlossen, bei der Straßenreinigung – etwa der Leerung öffentlicher Mülleimer – müsse mit erheblichen Einschränkungen gerechnet werden.”Ohne uns steht Berlin still”Am Vormittag zogen mehrere Demonstrationen vor das Rote Rathaus des Regierenden Bürgermeisters. 10.000 Menschen versammelten sich nach Gewerkschaftsangaben zur Kundgebung.Auf Schildern und Bannern standen Sprüche wie: “Wer zahlt den Preis, wenn ihr unsere Stadt kaputt kürzt?” oder “Ohne uns steht Berlin still – Wir sind mehr wert”. Christoph Schmitz-Dethlefsen aus dem Verdi-Bundesvorstand rief der Menge entgegen: “Die BVG hält diese Stadt in Bewegung, ohne euch geht hier gar nichts.” Der Polizei lag zunächst keine Teilnehmerzahl vor. Der BVG-Warnstreik hatte schon am Donnerstagmorgen begonnen und soll am Samstag gegen 3.00 Uhr morgens enden. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für rund 16.000 Beschäftigte des städtischen Unternehmens. Verdi lehnt das jüngste Angebot der Arbeitgeberseite ab – und hat der BVG ein Ultimatum bis zum 21. März gestellt. Sollte die BVG die Forderungen bis zur fünften Verhandlungsrunde an diesem Tag nicht erfüllen, werde es unbefristete Streiks geben, hieß es. Diesen müssten bei einer Urabstimmung mindestens 75 Prozent der sich beteiligenden Verdi-Mitglieder zustimmen. Verdi droht mit längeren Ausständen bei der BVG”Wenn in 29 Tagen kein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt, verspreche ich euch, dann wird die BVG länger stehen als nur zwei Tage”, sagte Sven Globig aus der Verdi-Tarifkommission am Roten Rathaus. Die Gewerkschaft fordert unter anderem monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und neue Zulagen. Die Geduld der Fahrgäste im Nahverkehr wird heute auch in anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg auf die Probe gestellt, in denen Verdi zum Warnstreik aufgerufen hatte. Grund dafür sind die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen. Verdi sprach von einem ÖPNV-Branchenstreiktag. In Zusammenhang mit dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst steht auch der Warnstreik bei der Berliner Stadtreinigung. Bei Energieversorgern sind Notdienste im EinsatzGeringere Auswirkungen haben die Ausstände bei den Energieversorgern. “Wir lassen die Menschen nicht auf dem Trockenen sitzen”, betonte ein Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, wo die Beschäftigten ebenfalls die Arbeit niedergelegt haben. Rohrbrüche und andere akute Störungen würden sofort angegangen. Verschiebbare Aufträge wie das Einrichten von Hausanschlüssen für Trink- und Abwasser oder auch Bestellungen und Rechnungen könnten hingegen ein, zwei Tage länger dauern. Auch die Fernwärme- und Stromversorgung sei sichergestellt, teilte die Berliner Energie und Wärme Gesellschaft auf Anfrage mit. Dazu sei eine Notdienstvereinbarung mit der Gewerkschaft geschlossen worden. Eine solche Vereinbarung gibt es auch beim Berliner Stromnetz. Bei der BVG steht die nächste Verhandlungsrunde kommenden Mittwoch an. Anschließend könnte Verdi den nächsten – noch längeren – Ausstand im Berliner Nahverkehr ankündigen. BVG-Infos zum Warnstreik Verdi-Infos zum Warnstreik



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Publish date : 2025-02-21 10:27:00

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