Es klingt wie ein billiges Wahlversprechen der SPD: Die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel soll von fünf auf sieben Prozent sinken. Doch die meisten Deutschen finden die Idee gut.Wahlkampfzeiten sind die Zeiten großer Versprechen. Aktuell überbieten sich die Parteien mit Ideen zur Steuerpolitik. Einen besonders abgezirkelten Vorschlag machten Olaf Scholz und die SPD. Da der Wahlausgang in den USA offenbar durch die Inflation mitentschieden wurde und auch hierzulande die Bürger trotz rückläufiger Preissteigerungsrate über die Verteuerung des Supermarkteinkaufs klagen, soll nun die Mehrwertsteuer verringert werden. Offenbar ein Volltreffer.Vor allem Geringverdiener sind für die Senkung der Mehrwertsteuer61 Prozent der Deutschen fänden eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel von sieben auf fünf Prozent sinnvoll, wie eine Forsa-Umfrage für den stern ergab. 36 Prozent halten das nicht für sinnvoll. Drei Prozent äußern keine Meinung.Besonders groß ist die Zustimmung bei Menschen, deren monatliches Haushaltsnettoeinkommen unter 2500 Euro liegt: Sie sind zu 75 Prozent für die vorgeschlagene Steuersenkung. Aber auch bei den höheren Einkommen (monatliches Haushaltsnetto über 4000 Euro) sind 53 Prozent dafür.SPD will Mehrwertsteuer senken 18.25Größere Unterschiede zeigen sich bei der Analyse nach Parteipräferenzen : Nur die Wähler der FDP halten die Mehrwertsteuersenkung mehrheitlich für nicht sinnvoll (55 Prozent). Die Wähler von CDU/ CSU sind gespalten (49 zu 49 Prozent). Klare Mehrheiten für billigere Lebensmittel gibt es bei den Anhängern der SPD (68 Prozent), der Grünen (64 Prozent) und der AfD (57 Prozent). Am höchsten ist die Zustimmung bei den Wählern des Bündnisses Sahra Wagenknecht: 78 Prozent halten die Senkung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel für sinnvoll. Es gibt in Deutschland zwei Mehrwertsteuersätze: Der ermäßigte Satz von sieben Prozent gilt für Lebensmittel, aber auch Bücher oder Theaterkarten. Der reguläre Satz von 19 Prozent wird bei allen anderen Gütern und Dienstleistungen fällig. Steuerfrei sind zum Beispiel Mieten. Während die SPD in ihrem Wahlprogramm die Absenkung des ermäßigten Satzes nur auf Lebensmittel fordert, wollen CDU und CSU für die Gastronomie die Steuerbelastung von 19 auf sieben Prozent verringern. Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 12. und 13. Dezember 2024 telefonisch erhoben. Datenbasis: 1002 Befrage. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ.
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Author : Lorenz Wolf-Doettinchem
Publish date : 2024-12-16 23:01:00
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