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Luft- und Raumfahrtindustrie, Maschinen-, Automobil- und Schiffbau: Für rund 138.000 Beschäftigte der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie beginnen die Tarifverhandlungen.Arbeitgeber und die Gewerkschaft IG Metall starten am Montag in die Tarifverhandlungen für rund 138.000 Beschäftigte der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Noch vor Beginn der Gespräche (11.30 Uhr) in Hamburg ist am Vormittag (9.30 Uhr) eine Demonstration vom Heiligengeistfeld zum Großneumarkt geplant, wo die Abschlusskundgebung stattfinden soll, wie die IG Metall mitteilte. Erwartet werden dabei mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Als Redner vorgesehen sind unter anderem der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, als Verhandlungsführer aufseiten der Gewerkschaft sowie der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Horst Ott. Im Freistaat haben die Verhandlungen bereits am vergangenen Mittwoch begonnen. Auch die Arbeitgeberseite werde vertreten sein – und zwar mit der Nordmetall-Verhandlungsführerin und Lürssen-Personaldirektorin Lena Ströbele.Friedenspflicht endet Ende OktoberDie Tarifpartner tasten für gewöhnlich in mehreren Runden ab, wo eine Lösung für die üblicherweise weit auseinanderliegenden Vorstellungen gefunden werden kann. Eine zweite Verhandlungsrunde ist bereits für den 15. Oktober verabredet, dann in Bremen. Warnstreiks sind erst nach Ablauf der Friedenspflicht zulässig. Diese endet in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober.Die Tarifparteien vertreten mehr als 250 Betriebe in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen. Die Branche im Norden ist nach Gewerkschaftsangaben vor allem geprägt durch die Luft- und Raumfahrtindustrie mit fast 37.000 Beschäftigten und den Maschinenbau mit knapp 32.000 Mitarbeitern. Danach folgen der Automobilbau mit fast 20.500 und der Schiffbau mit rund 14.500 Beschäftigten.IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld für die BeschäftigtenFür sie alle fordert die IG Metall bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten sieben Prozent mehr Geld. Auszubildende sollen 170 Euro mehr erhalten. Darauf hat sich die Gewerkschaft nach monatelangen Abstimmungen, Konferenzen und Beratungen geeinigt. Die dritthöchste Forderung seit 30 Jahren wird vor allem mit den Kaufkraftverlusten für die Arbeitnehmer in den zurückliegenden Hochinflationsjahren begründet. Arbeitgebervertreter hatten auf die maue Konjunktur verwiesen und teils Nullrunden gefordert.Gewerkschaftsmann Friedrich hält die Forderungen für gerechtfertigt. Man sehe zwar die nicht besonders guten Wachstumswerte beim Bruttoinlandsprodukt. Auf der anderen Seite stehe aber ein weiterhin großer Fachkräftebedarf. Und wenn ein Unternehmen attraktiv sein wolle, dann dürfe es nicht nur an Neueinstellungen denken, sondern müsse auch jene Beschäftigte, die bereits da seien, anständig bezahlen. « Was wir auch zur Kenntnis nehmen, ist, dass die Auftragseingänge sich reduziert haben », sagte Friedrich. Gleichzeitig verwies er aber auf einen nach wie vor hohen Auftragsbestand in der Metallindustrie.Friedrich: Privater Konsum stärkt derzeit das Bruttoinlandsprodukt »Im Schnitt haben wir jetzt gerade eine Lohnquote von 16,1 Prozent », sagte Friedrich. Das hieße, dass bei einer Erhöhung der Entgelte um sieben Prozent die Gesamtkosten um etwa einen Prozent stiegen. Friedrich betonte, bundesweit stelle die Metallindustrie etwa zehn Prozent aller Beschäftigten. Und wenn die aufgrund niedriger Lohnabschlüsse ihren Konsum einschränkten, « dann wird das nicht nur für die Kolleginnen und Kollegen nicht gut sein, sondern auch für die Wirtschaft insgesamt ». Denn im Moment sei es vor allem der private Konsum, der das Bruttoinlandsprodukt stärke, sagte Friedrich.
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Publish date : 2024-09-14 07:00:36
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